Tamara Felbinger -Mama und Frau sein

Mama und Frau* sein

Die Geburt eines Kindes ist meist ein lebensveränderndes Ereignis. Einerseits die eigene Wahrnehmung als Frau* in der Gesellschaft und andererseits die Veränderungen am eigenen Körper. 

Leider ist Mutter werden und Mutter sein immer noch mit viel Druck und Selbstzweifeln verbunden. Wir verbringen viel Zeit alleine mit unseren Babys und Kleinkindern und haben dadurch oft zu wenig Austauschs- und Unterstützungsmöglichkeiten. „Es braucht ein ganzes Dorf um ein Kind zu erziehen!“ ist für mich seit der Geburt meines Sohnes nicht mehr nur eine leere Floskel. Mutter sein ist für mich ein Geschenk, es bedeutet aber nicht die komplette Selbstaufgabe!

Sich als Frau* in dieser wunderbaren und dennoch herausfordernden Zeit nicht zu verlieren, ist eine große Leistung.  Der eigene Körper ist anders als „davor“, fühlt sich neu und ungewohnt an, der Busen eine Nahrungsquelle und die Vulva plötzlich ganz weit weg. Die Zeit mit dem/der PartnerIn ist plötzlich stark begrenzt und sich nahe zu kommen kann schwierig sein. 

Weibliche Gemeinschaft und Unterstützung sind gerade während der ersten zwei Jahre mit einem Kind Gold wert. Professionelle Information und individuelle Begleitung kann über viele Hürden hinweghelfen, damit man trotz all der Veränderungen und der alltagsbestimmenden Müdigkeit weiter auf Wolke 7 schweben kann.  

 

 

MENTAL LOAD

Mental Load bezeichnet die Mentale Last unsichtbarer Organisationsarbeit im Familienalltag, die häufig hauptsächlich Frauen* und Mütter tragen.

Oft leben Paare eine Beziehung ohne Kinder auf Augenhöhe. Beide Partner*innen stehen fest im Berufsleben und gehen ihren Freizeitvorlieben nach.
Sobald Kinder ins Spiel kommen zeigt sich jedoch schnell eine strukturelle Ungerechtigkeit (diskriminierende Karenzmodelle, Schwierigkeiten beim Wiedereinstieg, Pensionsnachteile,..) die durch alte festgefahrene, patriarchale Verhaltensmustern in den Beziehungen noch gestärkt wird.
Im Klartext: Plötzlich ist man gar nicht mehr Gleichberechtigt.
Alle organisatorischen Tätigkeiten, vom Wäschewaschen bis zum Organisieren der Geburtstagsgeschenke oder des nächsten Urlaub liegen, neben der oft eigenen Berufstätigkeit, auf den Schultern der Frau.
Ja, so war es auch bei mir. Dieser geniale Comic von EMMA hat mir die Augen geöffnet und ich habe begonnen mich auf privater Ebene wie auch aus professioneller Sicht mit dem Thema MENTAL LOAD auseinander zu setzen.
Endlich gab es einen Begriff für meine Getriebenheit und Unzufriedenheit !

Nicht selten zeigen sich bei Mütter Burn Out Symptome, die jedoch ignoriert, oder dem Schlafmangel zugeschrieben werden.
Ständige Kraftlosigkeit, das Gefühl nichts zu schaffen, unendliches To Do Listen abarbeiten, Schlaflosigkeit trotz massiver Niedergeschlagenheit, Rückzug etc.

Das Leiten und Organisieren einer Familie ist ein unbezahlter Full Time Job und daher ist es nicht verwunderlich, dass viele Mütter in die Falle der Überlastung tappen.

Geteilte Care Arbeit ist, im Sinne der Gesundheit der Mutter und einer längst überfälligen Neudefinition von Elternrollenbildern, ein MUSS und kann mit einigen alltagstauglichen Methoden in Familien integriert werden.

 

 

Beckenboden -
schwäche & Training

Der Beckenboden ist ein viel zu wenig beachteter und wertgeschätzter Bereich im weiblichen Körper. Er ist unsere Mitte, unser Halt und eine Quelle der Kraft. 

Tabuisierte Themen wie Urin- oder Stuhlverlust, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, oder häufiger Harndrang führen zu unnötigem Leidensdruck. Vor allem vor und nach einer Geburt ist das behutsame Arbeiten mit dem Beckenboden notwendig, um die Geburt positiv zu unterstützen und um Spätfolgen wie Inkontinenz oder Senkungen zu vermeiden.

Eine Belastungsinkontinenz (Urinverlust beim Niesen, Husten, Hüpfen, Lachen…) ist in den meisten Fällen mit gezieltem Beckenbodentraining gut in den Griff zu bekommen. Auch häufiger Harndrang, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, oder Senkungen können mit professionellem Training behandelt werden. Eine Zusammenarbeit mit Hebammen, UrologInnen und GynäkologInnen ist dabei besonders wichtig.  

Die Besinnung auf unsere Mitte kann aber auch einfach eine persönliche Stärkung sein, ein zu sich finden und die Weiblichkeit hochleben lassen. 

 

 

Familienplanung

Fragen zu Verhütung, Schwangerschaft, Zyklus, Kinderwunsch und Schwangerschaftsabbruch fallen in den Bereich der Familienplanung.

Auch hier ist mir das behutsame, dennoch mutige Ansprechen von tabuisierten und gesellschaftlich „schwierigen“ Themenbereichen besonders wichtig.
Ein unerfüllter Kinderwunsch oder der Verlust einer Schwangerschaft sind häufig Themen, die Frauen* alleine mit sich herumtragen. Der Austausch mit anderen Frauen* und das persönliche Gespräch kann, neben einer zusätzlichen therapeutischen Auseinandersetzung, den Heilungsprozess begleiten. 

Neutrale und professionelle Beratung zum Thema Verhütung und Schwangerschaftsabbruch zählen für mich ebenso zu wichtigen Bereichen der feministischen Familienplanung. 

Tamara+Felbinger-Familienplanung
 

 
Tamara+Felbinger+-+Lust+und+Frust

Lust oder Frust

Egal ob in einer Partnerschaft oder als Single ist man wohl immer wieder mit neuen, guten wie schlechten Erfahrungen in der Sexualität konfrontiert.

Sexualität ist etwas Fluides, etwas Veränderbares und (ganz unromantisch) etwas Erlernbares. 

Durch Wissen und Kommunikation kann mehr über den eigenen Körper gelernt und erfahren werden und mittels Körperübungen können bestehende limitierende Muster verändert werden.

 

 

Sexuelle Bildung / Sexualpädagogik

Sexualpädagogik ist ein professionelles Informationsangebot (faktisches Wissen) für Gruppen oder Einzelpersonen zum Thema Sexualität und Körper. Lehrinhalte werden mit einer klaren pädagogischen Zielsetzung (an die Bedürfnisse der Zielgruppe angepasst) vermittelt und das Verbinden von Informations- und Handlungsebene ermöglicht. 

Mit gezielten Workshops zu aktuellen Themen rund um Sexualität und Körper sollen Tabus gebrochen und Wissen vermittelt werden. 

Wichtig dabei ist das Schaffen eines geschützten Rahmens, in dem sich alle TeilnehmerInnen wohl fühlen und brennende Fragen gestellt werden können um endlich Antworten zu erhalten. 

Tamara Felbinger - Sexualpädagogik